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Lebendige Altstadt braucht Parkplätze

Mein Leserbrief ans Tagblatt vom 26. August 2016

Die St. Galler Altstadt lädt uns zum Flanieren und Shoppen ein.

Doch, wie lange wird dies noch so sein?

Unsere Stadt St. Gallen ist in sehr vieler Hinsicht eine Sehenswürdigkeit. Nicht nur, dass der Stiftsbezirk zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, auch die Altstadtgassen erzählen uns viele, grosse Geschichten und berichten von vergangenem Reichtum und reger Handelstätigkeit. Restaurants und Cafés bereiten uns verschiedenste kulinarischen Genüsse.

Nach wie vor wird die Strategie der Aufhebung von zentrumsnahen und öffentlichen Parkplätzen verfolgt. Dies zur Schaffung von noch mehr Freiraum für autofreie Begegnungszonen. Leider wird das Ziel einer intensiveren Begegnung so nicht erreicht, denn zu diesen hochgelobten Begegnungszonen gehören nicht nur Freiflächen, sondern nebst Menschen vor allem auch Geschäfte und Restaurants.

Doch so wie die Parkplätze schwinden leider auch diese Gewerbebetriebe in sehr hoher Zahl. Es fehlt bereits heute die Kundschaft. Selbst Stammgäste kurven nicht eine Stunde rund um die Stadt, um einen Parkplatz zu finden, «nur» damit sie essen oder beim Händler des Vertrauens Privateinkäufe tätigen können. Irgendwann wird das Einkaufszentrum am Stadtrand mit ausreichendem Parkplatzangebot bevorzugt oder die Begegnungs- und Einkaufsreise geht grad direkt ins benachbarte Ausland.

Liebe linke und grüne Parlamentarier:
Für mich ist der Erhalt von Arbeitsplätzen wichtiger als die Schaffung einer weiteren Grünfläche. Eure Politik erhöht direkt das Risiko des Arbeitsplatzverlustes. Und ganz nebenbei: Auch die von Euch empfohlenen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb haben sehr oft vier Räder und benötigen somit ebenfalls einen Parkplatz. Das Wohl aller Stadtbewohner, vor allem jedoch die Sicherung der Arbeitsplätze, steht vor den Eigeninteressen!


Mauro Tiberi
Stadtparlamentskandidat FDP